Greatest Hits, begehrte Auszeichnungen und eine Berliner Pop-Ikone.

Was ABBA, Boney M. und der Sänger von Alphaville gemeinsam haben.
Lesedauer: 3 Minuten, die sich lohnen.

Teil I. Vier Buchstaben, eingemeißelt in die Musikgeschichte: ABBA. Ihr 1992 erschienenes ‚Greatest Hits‘-Album ‚Gold‘ brach nicht nur zahllose Verkaufsrekorde, sondern macht(e) die Musik von ABBA immer neuen Generationen von Musikhörern bekannt. Selbstredend hatte ich ABBA schon immer auf dem Schirm, hatte ich deren, mich zutiefst geprägt habenden Songs niemals vergessen. Als ‚ABBA – Gold‘ erschienen war, fiel mir im Musikfachhandel auf, dass Greatest-Hits-Compilations auch anderer Künstler „Gold“ betitelt waren, u. a. die von The Supremes, Boney M., Aerosmith und den Carpenters. Kein Wunder, standen deren Werke doch dito als eherne Säulen auf dem Pop & Rock-Olymp, und hatten auch diese Künstler im Laufe ihrer Karrieren unzählige Goldene Schallpatten erhalten. Da ich diese „goldenen Hits“ auflege, war die Idee zu meinem „Nachnamen“ geboren.

A pro pos Goldene Schallplatten: Diese Auszeichnung der internationalen Musikindustrie für den Verkauf einer (länderspezifisch unterschiedlich) hohen Anzahl an Tonträgern zahlte noch zusätzlich auf jene Idee ein, denn Goldene Schallplatten spiegeln seit jeher eindrucksvoll die Beliebtheit der entsprechenden Künstler bzw. Songs.

„Gold“ war und ist für mich daher der Inbegriff für legendäre, zeitlose Hits, für Evergreens, deren Qualität und Genialität Generationen von Musikbegeisterten fasziniert und miteinander verbindet.

Teil II. Eine weitere Band, die mich musikalisch geprägt hat, war bzw. ist die Berliner Synthie-Pop-Band Alphaville. Sie erinnern sich: ‚Big in Japan‘, ‚Sounds Like a Melody‘, ‚Forver young‘ – ihre drei größten Hits, alle enthalten auf ihrem im September 1984 veröffentlichten Album ‚Forever young‘. Bereits neun Monate zuvor, im Januar 1984, erschien, als erste Single-Auskopplung daraus, ‚Big in Japan‘ – ein Welthit. Er katapultierte Alphaville in die Hitparaden sämtlicher Radiosender, auf denen ich in meinem Jugendzimmer – mit meinem ersten Radiorecorder und jeder Menge Leercassetten bewaffnet – die neuesten Hits jagte. ‚Big in Japan‘ traf mich sofort ins Mark. Ich erinnere mich noch heute an den Moment, in dem ich den Song zum ersten Mal hörte: Vom Radiomoderator anmoderiert (wahrscheinlich auf hr3), als der neue, kommende Superhit, wusste ich sofort, dass dieser Song etwas verändern würde: in mir und der bis dato bekannten, mainstreamigen Musiklandschaft. Sein völlig neuartiger Plastik-Synthie-Sound, die fernöstlichen Gong- und Keyboardsounds, der hypnotische, doch dabei unaufdringliche Groove – ich war schock-fasziniert.
Dass Formel Eins (damals von Peter Illmann moderiert) allwöchentliche TV-Pflicht war, muss ich nicht erwähnen. Dort schossen Alphaville mit ‚Big in Japan‘ wie eine Rakete an die deutsche Chartspitze, auch waren sie Live-Gäste im Studio. Wortführer: Leadsänger Marian Gold, dem Band-Sound entsprechend immer in knallfarbene, plastik’eske Klamotten gewandet und optisch ein Vorfahre vom Sänger der Band ‚Tokio Hotel‘, seinen Namen habe ich vergessen. Dass er mit bürgerlichem Namen Hartwig Schierbaum hieß / heißt: egal. Marian Gold stand / steht stellvertretend für Alphaville respektive diesen kreativen New-Wave-Popsound made in Germany. Und das war prägend.

Ein eingerahmtes Poster von Alphaville darf in meinem „Home of good Music“ selbstverständlich nicht fehlen. Rechts Leadsänger Marian Gold.

Umso mehr noch, als dass ich den Nachfolgehit von ‚Big in Japan‘, ‚Sounds Like a Melody‘, noch viel besser fand. Er wurde meine erste selbstgekaufte 7“-Single ever, als – dank meines Konfirmationsgeldes – frischgebackener Eigentümer einer Pioneer-Stereoanlage inkl. Plattenspieler und lief also gefühlt im Dauerloop.

Als dann in besagtem September 1984 das erste Album von Alphaville erschien, ‚Forever young‘, kaufte ich es von meinem mühsam ersparten Taschengeld für – ich erinnere mich genau – 17,90 DM im Toom-Markt in Karben. In dieses Nachbarstädtchen meiner Heimatgemeinde begleitete ich, so oft es ging, meine Eltern zum Einkaufen, natürlich nur, um sofort nach Betreten des riesigen Verbrauchermarktes in die Schallplattenabteilung abzubiegen und mich dem Anschmachten der heißbegehrten, in verlockenden Covern steckenden schwarzen Scheiben hinzugeben, während meine Erziehungsberechtigten Obst und Gemüse einsammelten. Nun, und der Schatz, den ich an jenem Herbsttag stolz zu einer der Kassen trug (auch daran erinnere ich mich gut), war eben die auf dem Plattenlabel wea releaste Debüt-LP jener Berliner. Ich besitze sie selbstverständlich noch heute 🙂

Zeitgleich mit dem Album wurde sein Titelsong ausgekoppelt und ebenfalls zum Welthit, daher waren Marian Gold & Co. weiterhin Stammgäste aller relevanten Musikshows in Radio und TV. Mehr als verständlich also, dass diese Band eine Ausnahmestellung in meiner Musikhistorie einnimmt. Und als ich mir dann irgendwann später überlegte, wie ich mich als DJ, der „Goldene“ Hits auflegt, nennen könnte, schloss sich mit dieser weiteren Reminszenz, diesmal an Marian Gold bzw. Alphaville, ein Kreis.
Als ich Alphaville im August 2022 dann erstmals live sah, im Münchner Olympiapark, während eines Gratis-Konzerts im Rahmen der ‚European Championships‘, war das durchaus bewegend. Leadsänger Marian Gold ist als einziges Gründungsmitglied noch dabei und „schmeißt den Laden“.

Zum Einen war es also die für sich selbst stehende Qualitätsaussage „Gold“, in Bezug auf Hit-Compilations legendärer Interpreten, zum Anderen der Künstlername des Leadsängers von Alphaville, die mich auf die Idee brachten, meine Verehrung für sie namentlich auszudrücken. Gleichzeitig jedoch ist es mir eine Ehre, ihr musikalisches Erbe weiterzugeben, indem ich es mit Ihnen teile – in der Hoffnung, auch die Liebe dafür mit Ihnen zu teilen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und vielleicht bis bald: auf Ihrer Party mit DJ Matthew Gold und legendären Hits – auf den Originalschallplatten!

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